„Manchmal lässt man jemanden gehen und bekommt sich selbst Stück für Stück zurück.“
… und manchmal ist dieser Jemand kein Freund, Partner oder Arbeitgeber, sondern eine verfälschte Wahrnehmung deiner selbst. Doch wie kommt es, dass wir eine verfälschte Wahrnehmung von uns haben?
Weil wir uns selbst nicht mehr spüren. Weil wir im Laufe der Zeit vergessen haben, wer wir sind, was uns ausmacht, welche Werte wir vertreten, was wir fühlen…
Dabei denken wir ständig uns weiterzuentwickeln und unser Leben zu verbessern. Wir arbeiten täglich dafür, schon ab der frühen Kindheit: Schule, Nebenjob, Studium, Praktikum, Ausland, wieder Praktikum, Jobsuche, Trainee, Festanstellung usw. Wir meistern eine Hürde nach der anderen. Doch auf der Zielgeraden erwartet uns nicht der erhoffte Glücksrausch sondern das Gefühl, noch immer nicht am Ziel angekommen zu sein. Anstatt den Moment zu genießen, sind wir gedanklich schon bei der nächsten Etappe. Diese ständige Suche nach noch mehr Erfolg ist eigentlich die Suche, nach dem, was uns erfüllt. Letztendlich möchten wir alle glücklich sein. Doch irgendjemand scheint uns das Glück immer wieder vor unserer Nase wegzuschnappen.
Um den Spieß umdrehen und endlich Herr über unser Glück werden zu können, müssen wir unser Ziel sowie den Weg dort hin neu definieren. Das Ziel ist definitiv nicht Erfolg. Zumindest nicht in dem Sinne, wie wir Erfolg verstehen. Es hat nichts mit finanziellem Wohlstand, mit einem Jobangebot, mit einer 1 in der Klausur oder einem Lottogewinn zu tun UND es liegt nicht in der Zukunft. Daher ist auch der verbreitete Glaubenssatz „Wenn ich XY erreicht habe, dann bin ich glücklich“ schlicht falsch. Dass dieses Konzept in der Realität nicht aufgeht, zeigen uns Alltagsbeispiele. Wann hast du dich das letzte Mal entspannt zurückgelehnt, nachdem du eine gute Note erhalten hast? Wann dachtest du das letzte Mal „Yes, ich habe genau jetzt mein Traumgewicht erreicht und will kein Gramm mehr weniger wiegen“? Glück funktioniert so nicht!
Was aber funktioniert ist folgendes: Du bist selbst die Quelle deines Glücks und es gibt keinen anderen Weg als diese Quelle zu finden und aus ihr zu schöpfen. Das mag für Viele im ersten Moment zu banal klingen, um wahr zu. Spätestens auf den zweiten Blick sollte man der Realität freudig ins Auge sehen: Ist das nicht eine tolle Vorstellung aus sich selbst Glücksgefühle schöpfen zu können?! Dein Mantra sollte also lauten „Ich trage mein Glück stets in mir und kann jeder Zeit daraus schöpfen.“ Es sind keine Bedingungen daran geknüpft, keine äußeren Einflüsse, die wir nicht selbst in der Hand haben.
Das Ziel kennen wir jetzt, wir brauchen nur noch einen Wegweiser, der uns dort hinbringt. Und genau das ist bei vielen der Stolperstein. Menschen denken oft, dass andere ihnen zum Glücklichsein verhelfen können oder gar müssen. Das ist zum Beispiel in zahlreichen Beziehungen der Fall. Man hat so viele Erwartungen an seinen Partner, die nur dafür da sind uns glücklich zu machen. Wir knüpfen also unser eigenes Glück an eine andere Person. Das ist eine Rechnung, die a) nicht aufgeht, b) unseren Partner eine Bürde auferlegt, die dieser langfristig nicht tragen kann und möchte und somit c) sehr unfair ist und letztendlich beide Parteien unglücklich macht. Dies ist auch ein häufiger Fehler bei der Partnersuche. Es ist wirklich etwas Wahres dran, dass Suchende nie fündig werden (zumindest nicht nachhaltig). Manche Personen sind ständig auf der Suche nach ihrem Glück, in Form eines Mannes oder einer Frau. Diese Verantwortung möchte aber niemand übernehmen, denn das gehört schließlich nicht zur Aufgaben einer fremden Person. Hingegen diejenigen Menschen, die Unabhängigkeit ausstrahlen, die im Moment leben und glücklich sind, können sich vor Annoncen kaum retten. Das Wort unabhängig beschreibt die Situation perfekt: Man lebt nicht in Abhängigkeit von anderen Menschen oder Dingen oder Situationen sondern nur in Abhängigkeit von sich selbst. Das ist attraktiv, das zieht andere Menschen an.
Und nochmal, wie können wir diesen Zustand erreichen? Dafür müssen wir wissen wer wir sind. Wir müssen wissen, was wir fühlen, was wir spüren, was wir brauchen und wie wir es bekommen. Um genau diese Dinge in Erfahrung zu bringen betätigen einige Menschen den Reset-Button und steigen zumindest temporär aus ihrem bisherigen Leben aus. Sie unternehmen eine Weltreise, pilgern den Jakobsweg, machen eine Ayurvedakur oder ziehen sich in einem Kloster zurück. In diesem neuen Raum, den sie sich schaffen, können sie fernab ihrer alltäglicher Sorgen und Gedanken einen klaren Kopf bekommen und sich die Zeit nehmen, zu sich zu finden. Das beinhaltet auch lange verdrängte Gefühle zuzulassen und seine Emotionen spüren zu können. Dabei erleben viele Personen eine Art seelischen Zusammenbruch. Das passiert meist direkt nachdem man seinen Alltag hinter sich gelassen und angefangen hat frei durchzuatmen. Danach ist die erste Hürde genommen und man fühlt sich um einiges besser, sogar erleichtert. Und vor allem, man FÜHLT wieder etwas. An diesem Punkt sollte man sich am besten von seinen neu erweckten Gefühlen leiten lassen. Genau das tun, was sich in diesem Moment gut und richtig anfühlt. Die Erlebnisse und Erfahrungen, die man in dieser Zeit sammelt, sind oft sehr emotional und prägend. Das ist toll. Denn nur wenn man sich selbst spüren kann, spürt man auch das Leben. Es ist gut Emotionen zu haben. Es ist gut ein Körpergefühl zu haben. Es macht Spaß, die Welt mit seinen Sinnen wahrzunehmen und zu entdecken.
Das ist meiner Meinung nach unsere Individualität, von der wir immer sprechen. Nicht die verrückte Farbe unseres Autos oder unser extrovertierte Kleidungsstil. Jeder nimmt die Welt individuell durch seine Sinne anders wahr. Der eine etwas friedlicher, der andere ein bisschen intensiver, der nächste etwas lauter und farbenfroher. Egal wie, die Hauptsache ist wir fühlen es und lassen jedes Gefühl auch zu. Je besser wir das lernen, desto mehr sind wir eins mit uns selbst, desto mehr können wir uns akzeptieren und lieben. Lieben für all das Schöne in uns, das wir erleben dürfen, für all die Güte, das Mitgefühl und die Hoffnung. Wie eine unerschöpfliche Quelle voller Glück. Wir haben sie erreicht und möchten sie nie wieder missen. Wir müssen um jeden Preis an diesem Zustand festhalten, auch wenn wir wieder in unseren Alltag zurückkehren. Es ist sicherlich nicht immer leicht, denn es gibt sehr viele Umstände, Personen und Gedanken, die uns den Zugang zu unserer inneren Quelle verwehren. In solchen Momenten sollten wir schnellstmöglich an Orte zurückkehren, an denen wir mit Leichtigkeit einen Zugang zu uns selbst haben. Und natürlich müssen und können wir nicht jedes mal eine halbe Weltreise dafür unternehmen oder einen Yogatempel aufsuchen. Eine geistige Reise an diesen Ort reicht vollkommen. Es gibt einen guten Grund, weshalb Menschen bereits seit Jahrhunderten meditieren. In der Meditation ist es das Ziel ganz bei sich zu sein. Den die Außenwelt betreffenden Gedanken keinen Raum zu geben. Tief ein- und auszuatmen. Seinen Körper zu spüren. Das können ein paar Minuten sein, das kann eine Stunde sein. Mit ein bisschen Übung und einer gehörigen Portion „Mut“ sich darauf einzulassen, seid ihr schneller bei eurer Glücksquelle, als euch lieb ist ; ) Auch hier ist es wichtig, dass ihr für euch einen individuell passenden Weg findet. Wann, wo, wie oder ob ihr meditiert, ist euch überlassen. Manche können am besten zu sich finden, indem sie ihrer Leidenschaft nachgehen oder mit jemandem zusammen sind, den sie lieben.
„Manchmal lässt man jemanden gehen und bekommt sich selbst Stück für Stück zurück.“
Ich hoffe, ihr nehmt euch dieses Zitat zu Herzen, gerade in Situationen, in denen ihr euch leer, hilflos, unglücklich oder krank fühlt. Ihr habt die Macht diesen Zustand zu ändern.
Dein Mantra lautet: „Ich trage mein Glück stets in mir und kann jeder Zeit daraus schöpfen“.
Stay inspired <3